Internationale Herbsttagung der European Federation for Living (EFL) -Bespiele für Wege zum bezahlbaren und nachhaltigem Wohnen

Wie kann es gelingen, auch zukünftig preisgünstigen Wohnraum in unseren Städten anzubieten und dabei gleichzeitig Aspekte der Nachhaltigkeit zu berücksichtigen? Diese Kernfrage diskutierten am 21. und 22. Oktober rund 50 internationale Expertinnen und Experten der Wohnungswirtschaft in Stuttgart im Rahmen der zweitägigen Konferenz „Vibrant and Sustainable Urban Neighbourhoods in the 21st. Century“.

Als Wohnungsbaugenossenschaft sind wir deutlich mehr als nur Vermieter

Rainer Böttcher, Vorstand der Mitorganisatorin FLÜWO Bauen Wohnen eG, erläuterte in seinem Vortrag die vier Wohnformen seines genossenschaftlichen Unternehmens: Wohnen auf Zeit, Wohnen für kleine Haushalte, Wohnen für Familien und Wohnen für späte Lebensphasen. „Wir haben unsere Philosophie in dem Leitgedanken „Wir begleiten dich – egal, wo du in deinem Leben stehst“ zusammengefasst.

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Ein festes Versprechen an unsere Mieterinnen und Mieter, dass wir als Wohnungsbaugenossenschaft deutlich mehr sind als einfach nur ihr Vermieter“, so Rainer Böttcher. „Die FLÜWO versteht sich als Lebensbegleiter für alle Aspekte des Wohnens. Das Ziel ist dabei immer die nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität im gesamten Wohnumfeld“, führt er weiter aus.

Ben Pluijmers, Vorstandsvorsitzender der EFL, brachte das Grundproblem auf den Punkt: „Die Preise für das Wohnen steigen alarmierend. Gleichzeitig müssen wir Geschwindigkeit aufnehmen, um die Nachhaltigkeitsziele des Pariser Abkommens zu erreichen.“

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Wohnen darf nicht weiter ein Spekulationsobjekt

So haben sich zum Beispiel die Hauspreise in Australien innerhalb einer Generation mehr als verfünffacht. „Betongold“ ist die neue Leitwährung der entwickelten Gesellschaften, wie Dr. Steffen Wetzstein von der University of Western Australia in seinem Vortrag ausführte. Seine Forderung lautet: „Das Wohnen darf nicht weiter ein Spekulationsobjekt für einen Teil der Bevölkerung sein, sondern muss wieder als Grundbedürfnis aller verstanden und geschaffen werden.“

Städtisches Erbpachtsystem, wie in Singapur – Eine Lösung

Eine Lösung könnte aus seiner Sicht die gezielte Stärkung und Förderung des städtischen Erbpachtsystems darstellen. Hierbei wird individuell Wohneigentum geschaffen ohne dass der städtische Boden aus den Händen der Kommune verkauft wird. Der Erfolg Singapurs beim bezahlbaren Wohnen gründe weitestgehend auf diesem System.

„In der heutigen Zeit steht die Wohnungsfrage nicht nur als sozialökologische Problematik im Mittelpunkt gesellschaftlicher Aufmerksamkeit, sondern auch als ökonomischer Standortfaktor“ erläuterte Dr. Steffen Wetzstein die Bedeutung von bezahlbarem Wohnraum als positiven Standortfaktor…

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