Immobilienverwaltern fehlen Fachkräfte – die richtige Software kann helfen

Im Softwaremarkt für Immobilienverwaltung hat sich in den vergangenen eineinhalb Jahren einiges getan. Das Team von Wohnungswirtschaft heute. hat mit Franz-Josef Minch, der bei Aareon das Segment Immobilienverwaltungen in Deutschland verantwortet, zur Bedeutung dieses Marksegments für Aareon sowie zu zukünftigen Trends gesprochen.

Welche Bedeutung hat der Immobilienverwalter-Markt für Aareon?

Franz-Josef Minch: Für Aareon ist das Segment Haus- und WEG-Verwaltungen, dass wir in Deutschland unter dem Begriff IMMOmanagement zusammengefasst haben, von sehr großer Bedeutung. Wir haben dieses Segment in den vergangenen Jahren als weiteres Standbein neben dem wohnungswirtschaftlichen Segment sowie dem Segment für die gewerbliche Immobilienwirtschaft aufgebaut – auch international – und wollen hier weiter wachsen.

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Wir wollen Hausverwaltungen dabei unterstützen, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen, denn wir sind überzeugt davon, dass die richtigen Lösungen auch Haus- und WEG-Verwaltungen bei ihren Arbeitsabläufen das Leben deutlich leichter machen können. Unsere jahrzehntelange Erfahrung setzen wir daher auch zum Nutzen dieses Marktsegments ein.

Wie gestaltet sich das Angebotsportfolio von Aareon für den Markt der Immobilienverwaltung?

Franz-Josef Minch: Als Teil der Aareon Gruppe profitieren Haus- und WEG-Verwaltungen von einem Ökosystem, dem Aareon Property Management System, das sämtliche Anforderungen von Immobilienverwaltungen abdeckt. Den Kern bilden die ERP-Lösungen HausPerfekt, Karthago und Powerhaus sowie – für kleinere Immobilienverwaltungen und Privatvermieter – die Lösungen Aareon Hausverwaltung und Aareon SmartImmo.

Was diese Software-Lösungen besonders macht, ist ihre funktionale Tiefe für und Anpassungsfähigkeit an alle Anforderungen im Verwaltungsalltag: Sie decken nicht nur die Standardprozesse der Verwaltung zuverlässig ab, sondern ermöglichen auch die Abbildung individueller Spezialfälle. Ein weiterer Vorteil ist, dass unsere Kundinnen und Kunden zusätzliche innovative Drittlösungen von Partnerunternehmen über unser offenes Property Management System integrieren können.

Bietet Aareon dann nach wie vor alle ERP-Produkte an – stehen die nicht eigentlich im Wettbewerb zueinander?

Franz-Josef Minch: Unsere ERP-Systeme HausPerfekt, Karthago und PowerHaus sowie Aareon Hausverwaltung stehen seit vielen Jahren für Stabilität, Leistungsfähigkeit und praxisnahe Prozessunterstützung in der Immobilienverwaltung. Diese Stärken sichern wir auch langfristig – mit einem klaren Bekenntnis zur Weiterentwicklung und den Weiterbetrieb aller dieser Lösungen.

Damit bieten wir dem Marktsegment vier starke ERP-Systeme, die die unterschiedlichen Bedürfnisse auch mit Blick auf die jeweilige Unternehmensgröße optimal abdecken. Viele unserer Bestandskundinnen und -kunden haben unsere Prolongationsangebote für On-Prem-Lösungen für eine langfristige Planungssicherheit genutzt. Wir haben den Anspruch, ein verlässlicher, stabiler und lösungsorientierter Partner für unsere Kundinnen und Kunden zu sein.

Von welchen Innovationen können Ihre Kundinnen und Kunden bereits jetzt profitieren?

Franz-Josef Minch: Aareon unterstützt mit ihrer Expertise aus der gesamten Gruppe und hat die Investitionskraft, um Innovationen in die Produkte zu integrieren und diese schneller in den Markt zu bringen. So haben wir zuletzt beispielsweise E-Rechnungsfunktionen in sämtliche ERP-Produkte für Hausverwaltungen integriert.

Auch die Innovationspartnerschaft mit dem VDIV leistet hier einen Beitrag, denn Ziel der Zusammenarbeit ist der Wissens- und Expertenaustausch, um gemeinsam technologische Themen voranzutreiben, wie die Nutzung von Künstlicher Intelligenz. Dies ist insbesondere angesichts des Fachkräftemangels und steigender Kosten von hoher Bedeutung.

Themenfelder sind hier beispielsweise der Einsatz von Bots für eine komfortablere Kundenkommunikation sowie zur Entlastung von Mitarbeitenden, die digitale Eigentümerversammlung und die Integration des Zahlungsverkehrs mit Banken. Für PowerHaus und HausPerfekt arbeiten wir gerade an der Integration von BK01, die bei Karthago bereits umgesetzt ist. BK01 vereinfacht den digitalen Zahlungsverkehr.

Die Branche ruft nach offenen Systemen. Können Kundinnen und Kunden weitere Lösungen an Ihre ERP-Verwaltungs-Software anbinden?

Franz-Josef Minch: Wir arbeiten bei allen unseren ERP-Systemen für WEG- und Hausverwaltungen eng mit weiteren Partnern zusammen. Kundinnen und Kunden von HausPerfekt, Karthago und PowerHaus-Lösung profitieren unter anderem von der integrierten Partnerlösung Vulcavo, die digitale Eigentümerversammlungen ermöglicht. Bei HausPerfekt besteht beispielweise eine Partnerschaft mit Bots4u, deren KI-Assistenten die Kundenkommunikation digitalisieren und erleichtern. Und wir binden nach und nach weitere Partner an.

Welche nächsten Trends sehen Sie mit Blick auf Software für die Haus- und WEG-Verwaltungen?

Franz-Josef Minch: Wie viele andere Branchen haben auch Haus- und WEG-Verwaltungen große Sorgen, genug Fachkräfte zu finden. Daher wird der Trend zu Software gehen, die die Prozesse der Hausverwaltungen automatisieren und die Mitarbeitenden noch stärker entlastet – ob mittels KI-Chatbots oder digitalen Kundenportalen, die die Kundenbetreuung erleichtert.

Mit Blick auf das Wohnungseigentumsmodernisierungsgesetz (WEMoG) wird zudem die Digitalisierung von Eigentümerversammlungen weiter an Fahrt aufnehmen. Bei diesen zukunftsorientierten Entwicklungen werden wir unsere Kundinnen und Kunden sowie die gesamte Branche unterstützen.

Herr Minch, vielen Dank für die Tipps und Trends mit denen die Verwalterbranche zukünftig effizienter ihren Kunden betreuen kann.

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