5 Thesen zur Digitalisierung der Baubranche – Datenbasiertes Building Information Modeling (BIM) – das wesentliches Fundament der gesamten Digitalisierung

Die Digitalisierung der Baubranche war nach Einschätzung von Matthias Uhl, Gründer und Geschäftsführer von Die Werkbank, ein zentrales Thema der weltgrößten Bauleitmesse BAU. „Knapp 80 Fachveranstaltungen und Sonderschauen beschäftigen sich mit der Digitalisierung der Branche – gut ein Viertel davon mit Building Information Modeling (BIM)“, sagt Uhl. „Noch immer wird Digitalisierung jedoch zu sehr auf Apps, CAD, smarte Hauslösungen oder 3-D-Druck bezogen. Dabei baut das Thema bereits maßgeblich auf die Datenverarbeitung in der frühen Phase der architektonischen Planung auf.“ IT-Lösungen wie “BIM and More” docken immer öfter an der Schnittstelle zwischen Baustoffindustrie und Architekten an. Anlässlich der Weltleitmesse BAU formuliert BIM-Experte Uhl fünf Thesen zur Digitalisierung.

These 1: Schnellere Datenübersetzung als ein Schlüssel zu BIM

BIM-Programme werden in der Realität nur Nutzen stiften, wenn sie in der Lage sind, in wenigen Minuten mehrere hundert bis tausend Daten in BIM-Objekte zu übersetzen. Der schnelle und digitale Übersetzungsprozess von Produktdaten in BIM-Daten ist der Schlüssel. Gute Anwendungen bereiten tausende BIM-Objekte automatisiert und mit nur wenigen Mausklicks über BIM-Plugins so auf, dass sie in den führenden CAD-Systemen veröffentlicht werden können. „Wenn BIM in der Praxis funktionieren soll, müssen sich BIM-Daten zusätzlich endlos vielen Datenabnehmern wie BIM-Downloadportalen oder großen Planungsbüros zur Verfügung stellen lassen“, sagt Uhl.

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These 2: Architekten nutzen nur Bruchteil möglicher Systemvarianten

Aktuell bleiben beim Bau von Immobilien noch immer zu viele Lösungen und Systemvarianten der Baustoffindustrie ungenutzt. Dadurch wird heute oftmals nicht die Bauqualität erreicht, die eigentlich möglich wäre. Grund ist die hohe Komplexität bei der Planung, die mit den verschiedenen Variationsmöglichkeiten einhergeht. Baustoffhersteller tun sich schwer, die Breite und die Vielschichtigkeit ihres Angebots zu kommunizieren. Zudem fehlt es aufseiten der Architekten und Planer oft an Fach-Knowhow wie beispielsweise Bauphysik, um die ganze Palette an Kombinationsmöglichkeiten selbst konfigurieren zu können. Durchdachtes BIM ermöglicht es Planern, entsprechend den Anforderungen des jeweiligen Gebäudes die optimale Lösung und Systemvariante schnell und aufwandsoptimiert zu finden. Denn: Je früher Planer und Architekten durch BIM-Schnittstellen zu CAD-Anwendungen alle Informationen haben, desto besser können sie eingebunden werden – und desto besser kann durch Digitalisierung gebaut werden.

These 3: Single Sourcing Ansatz wird sich durchsetzen

Der Single Sourcing Ansatz kann Baustoffproduzenten zum Durchbruch bei der Digitalisierung verhelfen. „Single Sourcing verspricht Autonomie, Sicherheit und Effizienz“, erklärt Uhl. Beim Single Sourcing bleibt das Produktdatenmanagementsystem (PIM) des Baustoffherstellers die einzige Datenquelle für die Aufbereitung und den Export der BIM-Objekte. Jede Veränderung in dessen PIM wird automatisch in Echtzeit ebenfalls in allen BIM-Kanälen vollzogen…

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