Bei einem Rundgang durch die städtische Wohnhausanlage in der Wiener Simmeringer Mautner- Markhof-Gasse 10 konnten sich Umweltstadträtin Ulli Sima und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál davon überzeugen, dass bei Gemeindebausanierungen auch der Artenschutz nicht zu kurz kommt. Denn Wiener Wohnen und die Wiener Umweltschutzabteilung – MA 22 sorgen im Rahmen des Wiener Arten- und Lebensraumschutzprogrammes Netzwerk Natur bei Wohnhaussanierungen gemeinsam für unsere gefiederten Freunde.
„Das Beispiel der Mautner-Markhof-Gasse 10 zeigt, wie Sanierungsarbeiten und der Artenschutz Hand in Hand gehen können. Als Hausverwaltung für rund 220.000 Gemeindewohnungen setzt sich Wiener Wohnen wienweit dafür ein, gemeinsam mit Artenschutzexpertinnen und Artenschutzexperten Ersatzquartiere für die tierischen Gemeindebaubewohner zu schaffen“, zeigt sich Wohnbau- und Frauenstadträtin Kathrin Gaál erfreut. „Ich freue mich sehr über die gemeinsame Initiative von MA 22 und Wiener Wohnen, Nistkästen in Gemeindebauten zu errichten. Die zahlreichen Vogelarten in Wien sind wichtiger Bestandteil der Stadtwildnis, das strenge Wiener Naturschutzgesetz und Maßnahmen wie das Anbringen von Nistkästen, helfen dabei die Vögel in unserer Stadt zu schützen und die Artenvielfalt zu erhalten.“, so Umweltstadträtin Ulli Sima.
Bereits 450 Vogelquartiere im Gemeindebau
Wiener Wohnen Direktorin Karin Ramser und MA 22- Leiterin, Karin Büchl-Krammerstätter, informierten anhand des Beispiels in der Mautner-Markhof-Gasse über die erfolgreiche Zusammenarbeit. Als Ersatzquartier für mehrere im Gemeindebau in der Mautner-Markhof-Gasse 10 beheimatete Spatzenfamilien, stellten MA 22 und Wiener Wohnen einen eigenen Brutkasten zur Verfügung, der bereits an einer benachbarten Hausfassade montiert wurde. Für ein im Gemeindebau entdecktes Mehlschwalben-Nest wird während der Sanierung ein geeignetes Ersatzquartier bereitgestellt.
Bislang wurden in den Wiener Gemeindebauten über 450 Kunstnester und Quartiere für Mauersegler, Mehlschwalbe, Turmfalke und diverse Fledermausarten montiert. Erst kürzlich wurden etwa bei der Generalsanierung des Goethehofs neue tierische „Gemeindewohnungen“ für die dort ansässigen Mehlschwalben und Mauersegler angebracht. Aktuell stehen u.a. auch im Simmeringer Salvador-Allende-Hof sowie in einem Liesinger Gemeindebau wichtige Artenschutzmaßnahmen an.
Sanierung im Einklang mit der Natur
Viele Vogelarten sind Kulturfolger und begleiten den Menschen seit Jahrtausenden – und auch heute noch leben sie mitten unter uns in den modernen Metropolen der Gegenwart. Ein gezielter Schutz der Tiere und ihres Lebensraumes ist daher besonders wichtig. Gerade so genannte Gebäudebrüter sind aufgrund ihrer Lebensweise besonders auf Brutplätze und Rückzugsräume an Gebäuden angewiesen. Sie bleiben ihrem Lebensraum treu und kehren von Jahr zu Jahr immer wieder an dieselben Brutplätze zurück…