Digitale Kultur strategisch im Unternehmen zu verankern, fordert Ardensia eG Vorstand Michael Veiga beim WAF Digitalisierungsworkshop

Ob bei der Planung von Quartieren, beim Bau von Gebäuden oder in der Instandhaltung, die Frage nach der Digitalisierung und der klimaschonenden Energieversorgung von Wohngebäuden ist in aller Munde.

Die damit verbundenen Herausforderungen kann die Wohnungswirtschaft bewältigen, wenn auf Führungsebene eine „digitale Kultur“ gefördert wird. Als Mitarbeiter sind nicht nur die Macher, sondern insbesondere die Mitdenker gefragt. Dies zeigte der Workshop „Digitalisierung verändert – wir sind dabei! Wie die Immobilienwirtschaft den Wandel meistert“ in Bad Aiblingen.

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Wenn es nach Michael Veiga, Vorsitzender des Vorstandes der Ardensia eG geht, müsste vom Silicon Valley nicht nur ein laues Lüftchen durch die Wohnungswirtschaft wehen, sondern ein regelrechter Orkan. Beim Thema Digitalisierung sieht der Chef der Karlsruher Wohnungsgesellschaft eine Hauptaufgabe des Vorstands darin, „vor allem eine digitale Kultur strategisch im Unternehmen zu verankern, denn in der Wohnungswirtschaft wird sich in den nächsten zehn Jahren mehr ändern als in den letzten 100 Jahren.

Es wird nichts so bleiben, wie es ist, und genau darauf muss man seine Mitarbeiter trainieren“, so sein Appell an die Teilnehmer des Workshops in Bad Aibling. Veiga wies zudem auf eine angesichts der Digitalisierung drohenden Konsolidierung des Marktes hin. Derzeit gäbe es rund 1800 Genossenschaften, davon viele kleine. Ob alle überleben können sei unklar. Eine Fusion von zwei gesunden Unternehmen jedenfalls sei eher selten in der Branche. „Wir müssen uns daher mehr auf die Dienstleistungen konzentrieren und nicht nur auf die Wohnungen“, ist Veiga überzeugt.

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Verantwortung übernehmen

Der Hauptredner der Veranstaltung, Ex-Fußballprofi Philipp Lahm, interessiert sich insbesondere für die deutsche Start-up-Szene und setzt dabei auf seine strategischen Erfahrungen aus der Zeit als Profi-Fußballer. In beiden Bereichen – sowohl in der Digitalisierung als auch im Fußball – sei der richtige Rhythmus wichtig.

Er sehe vor allem die Führungskräfte und den Umgang mit dem Team im Zentrum. Sich klare Ziele zu setzen sei die Basis, im Fußball wie in der Digitalisierung. Grundsätzlich jeder im Team, und zwar auf jeder Position wie im Fußball, müsse Verantwortung übernehmen, um das Unternehmen weiterzuentwickeln. Künftig brauche man daher statt der Ausführer verstärkt Mitdenker. Sie müssten Impulse geben und das neue, digitale Denken positiv beeinflussen.

Man brauche daher auch andere Führungsrollen. „Solche, die anschieben, Teams in Bewegung setzen und über Höchstleistung nachdenken“, ergänzte Professor Dr. Benedikt Hackl, wissenschaftlicher Leiter der 21. Raum GmbH und Direktor des Forschungszentrums Management Analytics. 70 Prozent der Unternehmensstrategien, die entwickelt würden, seien nie umgesetzt worden.

Instandhaltung bekommt eine neue Bedeutung

Wie in den anderen Branchen kommt auch in der Wohnungswirtschaft der künstlichen Intelligenz immer größere Bedeutung zu. Kameras, Radare und Sensoren generieren enorme Datenmengen. „Dahinter steht der Wunsch, Digitalisierung könne den Menschen in der Zukunft auch beim Thema Wohnen das Leben erleichtern – beispielsweise damit ältere Menschen so lange wie möglich in ihren eigenen vier Wänden leben können, und auch dann, wenn sie nicht mehr alles selbst verrichten können“, so Professor Dr. Hansjörg Bach, ehemaliger Prorektor der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU)…

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