Projekt Sinfonia: Smarte Stadtentwicklung in Bozen – WOBI-Präsident Dr. Heiner Schweigkofler beschreibt den Weg

Vor gut fünfzehn Jahren begann in Bozen die Umsetzung eines Investitionsplans für die Sanierung städtischen Wohnraums. Ein zentraler Teil davon ist die Beteiligung im europäischen Vorhaben Sinfonia, das in Südtirol darauf abzielt, durch intelligente Maßnahmen in ausgewählten Stadtteilen bis zu 50 Prozent Primärenergie einzusparen und zugleich den Anteil erneuerbarer Energien spürbar zu erhöhen. Zum Projekt gehören ebenfalls Maßnahmen, die die Ermittlung von Energiebedarfen zeitnah und smart ermöglichen. Federführend für die Südtiroler Beteiligung an Sinfonia ist das „WOBI Institut für den sozialen Wohnbau des Landes Südtirol“.

Aufstockung und außenliegende Aufzugsysteme

Das Projekt umfasst in Bozen die Sanierung von mehr als 100 Sozialbauwohnungen, die zwischen den 1950er- und 1970er-Jahren errichtet wurden. Neben energetischen Gesichtspunkten spielte auch die Verbesserung des Raumkomforts eine große Rolle. Die Kosteneinsparungen durch die verbesserte Dämmung der Gebäudehüllen kommen auch den Mietern zugute, denen man möglichst wenig Belastungen in der Sanierungsphase zumuten wollte. Die Errichtung zusätzlicher Stockwerke in innovativer Holzbauweise wurde auch dadurch ermöglicht, dass bei der Aufstockung außenliegende Aufzugsysteme genutzt wurden.

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„Was das Vorhaben ganz sicher auszeichnet, ist die Einbeziehung der Mieter in alle Phasen“, erläutert der Präsident des federführenden WOBI, Dr. Heiner Schweigkofler. „Einige Wohnungen fungierten als Musterwohnungen, anhand derer die Mieter sehen konnten, wie das Endergebnis aussieht.“ Die Mieter blieben auch während der Sanierung in ihren Wohnungen.

Reduzierung von Emissionen

Was zunächst wie ein zwar umfangreiches, aber klassisches Sanierungsprojekt aussieht, ist tatsächlich die Kombination von zukunftsweisenden Maßnahmen, die aus der Perspektive „Smart City“ wohnungsbauliche und stadtplanerische Wirklichkeit werden lassen. Neben den Sanierungsarbeiten, die die Gesamtenergieeffizienz durch eine optimierte Wärmedämmung verbessern, wird die Versorgung mit erneuerbaren Energiequellen integriert, Solar- und PV-Anlagen gehören ebenfalls zum Konzept. Der Ausbau des Fernwärme- und Kältenetzes in Bozen sorgt für die Reduzierung von Emissionen, eine Echtzeitkontrolle ermöglicht die Vorhersage von Spitzenlasten und Energiebedarf.

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Bozen führt im Bezirk Südwest zudem ein „Urban Service Oriented Sensible Grid“ (USOS-Grid“ ein. Ziel ist die bessere Kontrolle der Energieverteilung. Teil des Konzepts sind Ladestationen für Fahrräder und Autos, Wetterstationen für die Erfassung örtlicher klimatischer Bedingungen und die Umrüstung der öffentlichen Beleuchtung mit LED-Lichtelementen. Apropos Licht: Als ein neues Wahrzeichen für Bozen fungiert ein 30 Meter hoher Warmwasserspeicher, der im Zuge des Projekts errichtet wurde und dessen künstlerisch gestaltete Außenwand abends beleuchtet wird…

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