NORD PROJECT und Stiftung Azubiwerk entwickeln ein neues Wohnquartier für 650 Hamburger im Stadtteil Hammerbrook

Kombination von Unterkünften für Auszubildende, Studierende, Familien und Singles / Gesamtinvestition von 80 Millionen Euro im Münzviertel / Der Grundstücksanteil für das Azubi-Wohnen wurde gestiftet / Diakonie bietet Wohnungen für die Integration von Obdachlosen / Erste Bewohner können 2020 einziehen.

Der Projektentwickler NORD PROJECT und die Stiftung Azubiwerk errichten im Hamburger Stadtteil Hammerbrook ein Wohnquartier für rund 650 Menschen. Bebaut wird dafür im Münzviertel das 8.467 Quadratmeter große Areal der ehemaligen Gehörlosenschule an der Ecke Schultzweg/Norderstraße. Dort entstehen rund 200 Wohnplätze der Stiftung Azubiwerk, ungefähr 100 Wohnungen im geförderten Wohnungsbau für Alleinstehende und Familien, mehr als 170 voll möblierte Einzelapartments für Studierende und Auszubildende (Marke SMARTments student) sowie 66 frei finanzierte Klein-Wohnungen, vorwiegend mit eineinhalb und zwei Zimmern. „Aufgrund dieser Struktur des Areals werden rund 60 Prozent der Menschen dort in geförderten Unterkünften wohnen“, betont Patrick Fronczek, Vorstand der Stiftung Azubiwerk. Vor allem Familien sollen dabei besonders unterstützt werden. So wurden auf diese Gruppe mehr als die Hälfte der 100 geförderten Wohnungen zugeschnitten, für die eine Anfangsmiete von 6,50 Euro netto kalt pro Quadratmeter fällig wird.

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Baubeginn Anfang kommenden Jahres

Insgesamt investieren die beiden Partner NORD PROJECT und die Stiftung Azubiwerk im Münzviertel mehr als 80 Millionen Euro. Der Bauvorbescheid liegt bereits vor. Bis Anfang kommenden Jahres wird die Baugenehmigung oder zumindest die Teilbaugenehmigung erwartet, so dass dann mit dem Bau begonnen wird. „2020 können die ersten Bewohner einziehen“, kündigt Patrick Fronczek an: „Mitte 2021 wird das Quartier komplett fertiggestellt.“ Der geförderte Teil der Wohnungen entsteht unter der Trägerschaft der Stiftung Azubiwerk sowie der Diakonie. Letztere wird 46 entstehende Wohnungen nicht nur dazu nutzen, um jungen Menschen nach abgeschlossener Ausbildung Unterkünfte zur Verfügung zu stellen, sondern auch um Obdachlosen die Rückkehr in ein geregeltes Leben zu ermöglichen.

Mit dieser Mischung verschiedenster Wohnformen ist Jürgen Paul, Geschäftsführer der NORD PROJECT, sehr zufrieden: „So schaffen wir ein lebendiges Quartier, das unterschiedlichste gesellschaftliche Gruppen und alle Generationen zusammenbringt: Neben den jungen Leuten und Familien wird im Münzviertel zudem auch die ältere Generation dank barrierefreier Angebote passende Wohnangebote finden.“ Aufgrund der zentralen Lage des neuen Wohnquartiers sowie der sehr guten Anbindung an ÖPNV und Hauptbahnhof wird eine sehr hohe Nachfrage erwartet. „Studierende können somit die Hochschul-Einrichtungen ebenso schnell ansteuern wie Auszubildende wichtige Unternehmen“, ergab eine Standortanalyse des Moses Mendelssohn Instituts. „Zudem können die künftigen Bewohner ein vielfältiges Angebot an Kultur- und Freizeiteinrichtungen sowie den Einzelhandel zu Fuß erreichen, auch im angrenzenden Stadtteil St. Georg und im Bereich der Mönckebergstraße.“

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Der für das Azubiwerk im Münzviertel vorgesehene Grundstücks-Anteil wurde gestiftet von Dietrich von Stemm, der als Geschäftsführer des Hamburger Immobilienunternehmens HBK die Fläche zunächst entwickelt hatte. „Mir war es ein Herzensanliegen die Auszubildenden zu unterstützen und gleichzeitig das Münzviertel-Areal in guten Händen zu wissen“, so von Stemm. Für die Stiftung Azubiwerk wird das Münzviertel so zum zweiten Standort in Hamburg, nach 156 Plätzen in Wandsbek, mit denen im Sommer 2016 gestartet wurde.

Hamburger Unternehmen als Nutznießer der Stiftungs-Aktivitäten

Auch im Münzviertel werden die Auszubildenden nur rund 200 Euro pro Monat zahlen. „Das ist extrem wichtig für diese Gruppe, die besonders unter den hohen Mieten Hamburgs leidet. Ohne Unterstützung schrecken die Wohnkosten viele junge Leute ab, ihren eigentlichen Wunschberuf anzustreben“, erläutert Fronczek: „Unser Angebot wird da entscheidend helfen.“ Jedes Jahr kommen fast 10.000 Jugendliche aus anderen Bundesländern nach Hamburg, vor allem aus Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Diese wollen hier ihre meist dreijährige duale Berufsausbildung absolvieren. Indirekt sieht Fronczek deshalb auch noch andere Nutznießer der Stiftungs-Aktivitäten, die Hamburger Unternehmen: „Als Folge der fehlenden Unterkünfte wird es immer schwieriger, qualifizierten Nachwuchs in die Firmen zu locken. Somit sind unsere Angebote für Auszubildende ein wichtiger Standort- und Wirtschaftsfaktor.“

Während ansonsten im neuen Münzviertel-Quartier Neubauten entstehen, bleibt in dessen Zentrum eine historische Immobilie erhalten. In dem Gebäude war bis vor einigen Jahren eine Schule untergebracht. Nach der Restaurierung des 1879 errichteten Gebäudes können sich die Anwohner des neuen Quartiers dort in historischer Umgebung treffen und austauschen sowie verschiedene Angebote nutzen: Vom Sozial-Café über Food-Cooperative, Fahrrad-Reparaturwerkstatt, Fahrradküche und Co-Working-Bereichen bis hin zu unterschiedlichen Gemeinschaftsräumen (Sport, kleines Kino, Bibliothek und Billard). Zudem werden zur besonderen Qualität des Quartiers viel Grün sowie einladende Plätze beitragen. Es werden auch mehrere Spielplätze und ein Basketballfeld gebaut.

Ehemaliger Erster Bürgermeister Namensgeber für SMARTments student

Nicht nur die Azubi-Plätze, sondern auch die 170 SMARTments student werden auf große Nachfrage treffen. Denn in Hamburg ist es nach einer Untersuchung der Wissenschaftler des Moses Mendelssohn Instituts im Deutschland-Vergleich am zweit-schwierigsten für Studierende, eine Unterkunft zu finden. Nur in München ist der Markt noch angespannter…

NORD PROJECT und Stiftung Azubiwerk entwickeln ein neues Wohnquartier

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