Miteinander vernetzen – voneinander lernen! noventic CEO Maiwaldt mit GdW-Chef Gedaschko und anderen Wohnungswirtschaftlern auf der E-world

Im Zuge der Digitalisierung wachsen Energiewirtschaft und Immobilienbranche weiter zusammen. Auf der diesjährigen E-world in Essen, der wichtigsten Fachmesse der Energiewirtschaft, wurde einmal mehr deutlich, welche Chancen neue Technologien – aber auch die heute beginnende Verschmelzung von Submetering und Smart Metering – den Unternehmen aus beiden Wirtschaftszweigen eröffnen. noventic-CEO Jan-Christoph Maiwaldt hat das zum Anlass genommen und Top-Entscheider aus der Wohnungswirtschaft zum Austausch mit Energieexperten auf die E-world geladen. Im Interview mit Wohnungswirtschaft heute spricht er über die gewonnenen Erfahrungen.

Die Digitalisierung in der Energiewirtschaft schafft nicht nur die wesentlichen Voraussetzungen für eine ressourceneffiziente und damit klimaschonende Energieversorgung – sie revolutioniert auch das Wohnen. Wie wachsen die Branchen Energie- und Wohnungswirtschaft in den kommenden Jahren zusammen?

Jan-Christoph Maiwaldt: Wir stehen gemeinsam vor den Herausforderungen der Energiewende und für mich ist ganz klar, dass wir dabei nur erfolgreich sein können, wenn wir die großen Aufgaben, die sich dabei stellen, gemeinsam anpacken. Dieser fundamentale Umbruch eröffnet der Wohnungswirtschaft und der Energiewirtschaft gleichermaßen Chancen, neue Geschäftsmodelle zu etablieren und neue Kooperationspartner zu gewinnen. Dabei müssen wir viel stärker als bisher die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen, um unsere Ziele zu erreichen. Mit dem jetzt anlaufenden Smart Meter Rollout werden dafür entscheidende Voraussetzungen geschaffen.

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Welche Rolle können die Unternehmen der Wohnungswirtschaft in Kooperationen mit der Energiewirtschaft übernehmen?

Jan-Christoph Maiwaldt: Die Digitalisierung in der Immobilienbranche wird zur treibenden Kraft in den smarten Quartieren und Städten – und für die sie versorgende Energiewirtschaft. In der kürzlich veröffentlichten GdW-Studie „Wohntrends 2035“ werden Entwicklungsperspektiven für die kommenden Jahre benannt: Die Wohnungswirtschaft muss neue Anforderungen, die sich aus dem Umbau der Energieversorgung und der Mobilitätsinfrastruktur ergeben, ebenso erfüllen, wie solche, die mit neuen Formen der gesellschaftlichen Integration und Partizipation verbunden sind. Die Vernetzung der Menschen untereinander sowie die Unterstützung aus der Erfassung, Auswertung und Nutzung erhobener Daten – etwa aus dem Verbrauch von Energie oder Wasser – bilden dafür die Grundlage.

Was bedeutet das konkret und wie kann das Zusammenwachsen gestaltet werden?

Jan-Christoph Maiwaldt: Um das zu erkunden, hat die noventic group Entscheider, Innovatoren und Experten beider Branchen auf der E-world zusammengebracht. Wir haben GdW-Präsident Axel Gedaschko sowie rund 20 führende Manager der Wohnungswirtschaft eingeladen, uns auf eine Tour über die Messe zu begleiten, um sich auf Augenhöhe mit Vertretern aus der Energiewirtschaft auszutauschen.

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Wie wurde diese Tour über die E-world gestaltet und was waren die Themen?

Jan-Christoph Maiwaldt: Startpunkt der Tour war der gemeinsame Messestand der noventic group mit den noventic Töchtern KALO und SMARVIS sowie der noventic-Beteiligung Power Plus Communications AG (PPC). Dort hat uns Ingo Schönberg, der Vorstandschef der PPC, gezeigt, wie mit dem ersten BSIzertifizierten Smart Meter Gateway (SMGW) der Brückenschlag zwischen Gebäuden und dem Internet der Dinge sowie die Verknüpfung zwischen Effizienzzielen und dem Wunsch nach Komfort und Sicherheit gelingen kann. Aber auch, wie die digitale Konvergenz zwischen Submetering und Smart Metering Realität wird und wie sich die Wohnungswirtschaft über eigene Infrastrukturinvestitionen an der Wertschöpfung der Energieversorgung von Immobilien beteiligen kann.

Dass die Daten der Nutzer sicher sind, ist für den erfolgreichen Start der digitalisierten Immobilie von entscheidender Bedeutung. Deshalb hat dieses Thema auch in unseren Gesprächen auf der E-world eine zentrale Rolle gespielt. Experten des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) haben uns die zentralen sicherheitsrelevanten Notwendigkeiten der SMGW-Zertifizierung erläutert. Mit dem SMGW als hochsichere Kommunikationszentrale können künftig Geräte und intelligente Anwendungen über die Controllable-Local-Systems (CLS) als Schnittstelle zum Internet der Dinge kostengünstig angebunden und Smart-Metering-Prozesse effizient und spartenübergreifend gebündelt werden. Damit entsteht dank offener Datenplattformen und standardisierter Schnittstellen ein CLS-Ökosystem, in dem hochsensible Daten sicher übertragen werden – die optimale Infrastruktur auch für eine sektorübergreifende Nutzung intelligenter Dienste.

Was haben sie beim Messebesuch über Lösungen erfahren, die im Umfeld von Wohnungsunternehmen sinnvoll, machbar und vor allem auch wirtschaftlich darstellbar sind?

Jan-Christoph Maiwaldt: Darüber konnten wir mit Carl-Ernst Giesting, Senior Vice President Retail Executive Committee beim Netzbetreiber und Energieanbieter Innogy diskutieren, der uns Show-Cases für innovative Konzepte für Wohnquartiere und E-Mobilitätskonzepte sowie Smart Home-Anwendungen präsentiert hat. Paul-Vincent Abs, Geschäftsführer von E.ON Metering, hat uns über die Bedeutung von intelligenten Messsystemen als zentrale technologieoffene Plattform informiert. Auch er unterstrich die Bedeutung spartenübergreifender Metering-Angebote für die Wohnungs- und die Energiewirtschaft. Weiter stellte uns Susanne Schmelcher, Senior Expert Engineer der Deutschen Energie-Agentur (dena) für den Bereich „Energy-Efficient Buildings“, weiterführende Perspektiven für die Energiewende in städtischen Wohnquartieren vor. Damit diese Transformationsprozesse gelingen, kommt es darauf an, sie eng vernetzt mit allen Stakeholdern zu gestalten.

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