Klemens Oskar Waterkotte: 50 Jahre Wärmepumpe in Deutschland – BWP- Ehrenpreis für sein Lebenswerk

Im Rahmen des 16. Forum Wärmepumpe erhielt der Unternehmer Klemens Oskar Waterkotte auf der Abendveranstaltung einen Ehrenpreis für sein Lebenswerk. BWP-Vorstandsvorsitzender Paul Waning dankte dem Preisträger in seiner Laudatio für seine einmalige technische Innovations- und Pionierarbeit, deren Beitrag für den Klima- und Umweltschutz wohl nicht zu hoch zu bewerten sei.

Aus dem Leben des Klemens Oskar Waterkotte

Klemens Oskar Waterkotte ist 1933 in Köln zur Welt gekommen. Nach einem Maschinenbaustudium an der FH Dortmund trat er 1958 eine Stelle bei der Bayer AG als damals jüngster Betriebsingenieur an. Schon damals wurde er in seinem Arbeitszeugnis für sein ausgeprägtes „unternehmerisches Denken“ gelobt. Es folgt eine Anstellung bei dem Schweizer Elektrotechnikkonzern Brown, Boveri & Cie (BBC), bei dem er gegen Ende der 1960er Jahre als Vertriebsingenieur für Großkälteanlagen tätig war.

- Anzeige -

Aufgrund seiner ausgeprägten Expertise wurde er folgend mit einem Großprojekt für den „Spezial-Tiefbau“ beim Bau der U-Bahn zu den olympischen Sommerspielen im Jahre 1972 in München beauftragt. Auf einer Baustelle am Münchener Karlsplatz sollten Löcher für Säulen als Tragwerk einer neuen U-Bahn-Station gebohrt werden. Um das Ausheben des Erdreichs auf dem angetroffenen schwierigen Baugrund leichter zu machen, wurde damals das aus dem Bergbau bekannte „Gefrierabteufen“ dafür favorisiert. Im Zuge der Bauarbeiten und des Gefriervorgangs wunderte sich Waterkotte sehr darüber, „welche unglaublichen Mengen an Wärme“ im Erdreich steckten. Schnell fasste er den Entschluss, diese Wärme auf irgendeine Art und Weise nutzbar zu machen. Mit Hilfe seiner fundierten theoretischen und beruflichen Erfahrungen aus der Kälte-, Klima- und Verfahrenstechnik und dem Hintergrundwissen über geologische Hintergründe konstruierte er wenig später den Prototypen seines erdgekoppelten Wärmepumpen-Heizsystems. Durch seine Erfahrungen in der Klimatisierung von Treibhäusern entstand außerdem die Idee, die Heizwärme über eine Niedertemperatur-Fußbodenheizung zu verteilen.

Niedertemperatur-Fußboden-Flächenheizung

So entstand 1968 das erste erdgekoppelte Wärmepumpen-System mit Niedertemperatur-Fußboden-Flächenheizung unter Verwendung von bifilar verlegten Heizrohren aus thermoplastischem Kunststoff in Waterkottes eigenem Einfamilienhaus. Den damals noch vorgeschriebenen Schornstein, ohne den es keine Baugenehmigung gegeben hätte, benötigte die Wärmepumpe als abgeschlossenes System gewiss nicht. In der durch die Erdbohrungen erreichten Tiefe herrschen ganzjährig milde 15 Grad Celsius. Das war genug Wärme, um per Kompressor und Verflüssiger ein ganzes Haus mit Heizung und Warmwasser zu versorgen – zu geringen Energiekosten. Schon damals wurden die Vorteile der Wärmepumpe gegenüber anderen Heizungssystemen schnell erkennbar…

- Anzeige -

zum vollständigen Artikel als PDF

Lesen Sie die nächsten Artikel dieser Ausgabe

Lesen Sie Artikel zum selben Thema