Energiewende – Ohne deutlich mehr Wärmepumpen geht es nicht – sogar beim Schulneubau im Passivhaus-Standard

Bis 2050 muss Deutschland seinen Ausstoß von Treibhausgasen um mindestens 80 Prozent, besser jedoch um 95 Prozent, reduzieren. Damit dies gelingen kann, ist eine deutliche Beschleunigung des Wärmepumpen-Ausbaus nötig. Zu diesem Ergebnis kommt die dena-Leitstudie „Integrierte Energiewende“. Bis 2050 muss demnach der Wärmepumpen-Bestand je nach Szenario auf rund sieben bis 17 Millionen Anlagen anwachsen. Das bedeutet, dass künftig mindestens ein Drittel aller Gebäude durch klimafreundliche Erd- oder Umweltwärme beheizt würden.

Wärmepumpen unverzichtbar für die Wärmewende

BWP-Geschäftsführer Dr. Martin Sabel kommentiert: „Wärmepumpen in Kombination mit erneuerbarem Strom und Gebäudeeffizienz sind in jedem Fall ein unverzichtbares und untrennbares Trio für die Wärmewende.“ Nach Sabels Ansicht bestätigt die Leistudie zudem weitgehend die Erkenntnisse anderer Studien führender Experten. „Spätestens jetzt sind wir an einem Punkt, an dem es bezüglich der Energiewende kein Erkenntnisproblem mehr gibt. Was bleibt, ist das Umsetzungsproblem.“ Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass ohne weitere politische Impulse die Klimaziele in keinem Fall erreicht werden können.

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Basierend auf den Studienergebnissen wird daher der Politik empfohlen, neben einer deutlichen Verbesserung der Förderung und einer Weiterentwicklung des Ordnungsrechts einen verlässlichen Rahmen für CO2-Vermeidung zu schaffen sowie die Abgaben- und Umlagensystematik im Energiebereich zu überarbeiten, um Fehlanreize zu beseitigen. „Wenn der Staat über Abgaben und Umlagen die CO2-Vermeidung bestraft, kann die Energiewende nicht funktionieren“, kommentiert Sabel. „Je später die Politik dieses zentrale Thema angeht, desto schwieriger wird das ganze Projekt. Energiewende Lösungsvorschläge liegen auf dem Tisch, Die Zeit zu handeln, ist jetzt.“

Wärmepumpe schafft auch die Energiewende beim Schulneubau im Passivhaus-Standard. Hier ein Beispiel aus Nürnberg.

Die Planer des Neubaus der Johann-Pachelbel-Realschule in Nürnberg haben moderne und ansprechende Architektur mit Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit vereint. Der Neubau, an dem insgesamt ca. 1.400 Schüler bis zum Oberstufenniveau unterrichtet werden, wird mit einer Sole-Wasser-Wärmepumpe beheizt, die nur zu Spitzenlastzeiten Unterstützung braucht.

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Als der Neubau der der Johann-Pachelbel-Realschule und der staatlichen Fachoberschule Nürnberg II anstand, war für die Planer klar, dass sie höchste Ansprüche zusammenführen wollen. Der Neubau sollte architektonische Akzente setzen, ohne Abstriche bei Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit zu machen. Für die Klimatisierung fiel die Wahl daher auf eine erdgekoppelte Wärmepumpenanlage zur Beheizung und Kühlung der Schulgebäude. Dafür wurden 52 Erdwärmesonden mit einer Länge
von jeweils 70 Metern verarbeitet. Die Bohrarbeiten dauerten von Ende September bis Anfang November 2016.

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