Das große Aufräumen – Die EU verschärft die Anforderungen an den Datenschutz. Wer sich rechtzeitig vorbereitet, ist im Vorteil.

Am 25. Mai 2018 endet die Übergangsfrist: Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der EU tritt endgültig in Kraft. Sie regelt Datenschutz, Datensicherheit und IT-Sicherheit grundlegend neu. Dabei steigen nicht nur die Ansprüche: Bei Nichteinhaltung drohen harte Konsequenzen. Mario Werner, Direktor Zentrale IT-Services bei Aareon, gibt Auskunft, wie sich Wohnungsunternehmen vorbereiten können.

Geht die DSGVO nur Fachleute an?

Mario Werner: Nein, die DSGVO betrifft wirklich alle. Die Europäische Union etabliert damit den Datenschutz in allen Mitgliedsstaaten auf einheitlich hohem Niveau. Ziel ist ein europaweit sicherer und verantwortungsvoller Umgang mit Daten. Um den sicherzustellen, werden die Bußgelder auf bis zu 20 Millionen Euro oder vier Prozent des Jahresumsatzes erhöht. Wer als Entscheider jetzt nicht handelt, läuft deshalb Gefahr, sein Unternehmen dauerhaft zu schädigen. Mehr noch: Er kann selbst belangt werden. Datenverantwortliche und Geschäftsführer haften persönlich.

Woher rührt dann die verbreitete Lethargie?

Mario Werner: Zum einen ist vielen die Tragweite noch nicht bewusst, zum anderen scheinen Datendiebstahl und Cybererpressung eher abstrakte Bedrohungen. Doch allein 2016 wurden in Deutschland mehr als 83.000 Fälle aktenkundig – und die Dunkelziffer ist hoch. Außerdem geht es bei der DSGVO nicht nur um Kriminalität. Auch Fehler und Irrtümer werden bestraft. Nicht hinzuschauen und das Beste zu hoffen, wird also nicht helfen.
IT-Digitalisierung-WoWi-Interview-DSVGO

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