„Bewohner mit Spieltrieb sind wichtig“

Gerhard Schuster, Vorstandsvorsitzender der Wien 3420 aspern Development AG, verrät erste Details über das smarte Energie-Testlabor in der Seestadt Aspern.
MAIK NOVOTNY

Die erste Phase der Aspern Smart City Research (ASCR), an der die Wien 3420 aspern Development AG beteiligt ist, geht 2018 zu Ende. Auf dem Baufeld D12 wurden die Bewohner zu „Smart Usern“ und können mit einer App ihren Energieverbrauch überwachen und steuern.

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Welches Feedback haben Sie von den Bewohnern bekommen?

Gerhard Schuster: „Auf dem Baufeld D12 haben sich 111 Haushalte bereiterklärt, gemeinsam mit der ASCR an der Energiezukunft zu forschen. Die Analyse der App-Nutzungsdaten, großangelegte Nutzerbefragungen und intensive Workshops mit den Bewohnern haben folgende erste Ergebnisse gebracht: Mehr als 30 Prozent der Bewohner steuern die Klimabedingungen in der Wohnung regelmäßig über die App. Über 80 Prozent der Mieter stehen einem Smart Home positiv gegenüber. Mehr als 50 Prozent haben einen positiven Eindruck von der App und verwenden sie alle zwei bis drei Tage oder häufiger für im Durchschnitt eine Stunde pro Woche.“

Die 111 beteiligten Haushalte haben sich freiwillig gemeldet. Man kann also davon ausgehen, dass sie schon ein gewisses Grundinteresse haben.

Schuster: „Ja, wobei die ASCR schon genau differenzieren möchte zwischen denen, die aktiv damit umgehen und denen, die zwar offen für die Technologie sind, sie aber weniger intensiv nützen. Die Befragung zeigt, wie die Haltung der Bewohnerschaft zu dieser Technologie ist.“

Wie gestalten sich die Berührungspunkte mit den Wohnbauträgern, was innovative Energiekonzepte betrifft? Wie offen sind sie für Experimente?

Schuster: „Das kommt auf den Bauträger an. Aktuell sind die Bauträger so kostensensibel wie fast nie zuvor. Das hängt damit zusammen, dass Förderungen reduziert wurden und die Grundpreise enorm gestiegen sind. Man versucht also, bei den Baukosten zu kompensieren, auch bei der Haustechnik. Es gibt daher oft einen gewissen Widerstand gegen technische Lösungen, die zwar Umweltvorteile haben, aber noch keine spürbaren Kostenreduktionen verzeichnen.“

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