Auf in die Multigrafie!

Ob mit 18 oder 80: der Start in einen neuen Lebensabschnitt kann jederzeit passieren. Mit dem Wandel der Biografien ändern sich auch die Konzepte für Startwohnungen kontinuierlich.
MAIK NOVOTNY

Es ist ein einmaliges Gesetz, das hier präsentiert wird“, verkündete Frau Staatsekretär (sic!) Beatrix Eypeltauer stolz, „nämlich das Startwohnungsgesetz.“ Beworben und erklärt wurde dieses einmalige Gesetz, das am 1. Juli 1982 in Kraft trat, nach dem staatssekretarischen Grußwort mit verständlichen Worten in einer bunten Faltbroschüre, illustriert mit heiter-humorvollen Karikaturen. „Der Weg zur Startwohnung“ (so der Titel) sollte hier geebnet werden. Wer durfte 1982 diesen Weg einschlagen? Mieter unter 30, verheiratet, alleinerziehend, oder unverheiratet mit Kind. Die Einkommensgrenze für Verheiratete lag damals bei 16.220 Schilling im Monat. Als Starterwohnungen galten solche in Altbauten bis 1945 und einer Nutzfläche von 30 bis 90 Quadratmetern. „Wohnen in der Stadt ist ja wieder in“, wie Frau Eypeltauer in rührend bemühtem Jugendslang anmerkte, und dieses Gesetz solle dazu beitragen, das es auch für junge Leute erschwinglich werde.

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er Weg zur Startwohnung wurde in den darauffolgenden 36 Jahren immer wieder neu gepflastert und beschritten. So einfach wie im bunten Faltblatt von damals wird er aber wohl nie wieder werden. Schon 1987 wurde das Startwohnungsgesetz von der Bundes- auf die Landesebene übertragen, seitdem hat sich die Förderung von Startwohnungen ebenso labyrinthisch aufgefächert wie die Lebensrealitäten. Heute haben Bundesländer wie Nieder- und Oberösterreich Förderschienen für Junges Wohnen mit strikten Altersobergrenzen von 35 Jahren, während Kärnten jungen Beziehern von Wohnbeihilfe zwischen 18 und 25 mit einem Sonderzuschlag den Umzug in die ersten eigenen vier Wände erleichtert und in Wien das „junge Wohnen“ vor allem als projektspezifisches Angebot für Junge und Junggebliebene gesehen wird. Denn „Start“ bedeutet heute immer öfter „Neustart“.

Dynamische Biografien

Die ersten Initiativen waren vor allem von der Motivation getragen, jungen Leuten den Start in Beruf und Familie zu erleichtern, als einmaliger, väterlich-gütiger Schubs in eine Lebens- und Wohnsituation, die sich idealerweise bis zum Lebensende nicht mehr verändern…

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